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Donnerstag, 1. April 2010

heimliche heimat



Vergangenes Wochenende gab ich mir mal wieder die Ehre im schönen Thüringen. Home sweet home, oder so ähnlich. Wie ich überhaupt hin- und wieder zurück kam ist Stoff für Legenden oder zumindest einen anderen beißenden Blog-Eintrag über unser aller liebstes Verkehrsmittel - die Deutsche Bahn...
Wie dem auch sei, der Grund für die Stippvisite war zum einen die unterstützende Position im Vertrieb von individuell selbstgefertigten Kunsthandwerk auf dem Ostereiermarkt in G-Town (Und nein, das ist nicht Mal halb so anrüchig, wie es klingt). Zum anderen versprach dieser Wochenendbesuch die Möglichkeit sich bezüglich der Ostertage vornehm aus finanziellen Gründen aus einem Folgeauftritt am kommenden Wochenende herauszureden.
Schön war es dennoch, das Wetter durchwachsen, die Katze gestresst von meiner Aufmerksamkeit und empört über die Notwendigkeit das Bett zu teilen, die Wohnung im Ostermarkt-Vorbereitungs-Zustand, d.h. Endzeitszenario vom feinsten, und der Garten am Proben für den Frühling.



Irgendwie vertraut und doch fremd ist es jedesmal. Ich bin überrascht, wie selbstverständlich ich im Dunkeln die Treppen hinaufhasten kann - sechs Stufen zur Eingangstür, 18 zur großväterlichen Wohnung - wie ich blind meinen Weg vorbei an Hindernissen aus Pflanzen, Pappe, Ton und anderen Dingen, die sich nicht zwingend mit nackten Zehen vertragen, fand und wie erschreckt ich war, als ich den Lichtschalter im Keller eben nicht mehr blind fand sondern erst ein Mal den Heizungsnotschalter betätigte. Epic Fail.
Der nächste Schock waren die Städte, eine öder und leerer als die andere. Eigentlich kennt man alle Ecken, nur jetzt sind plötzlich der Tabakladen und das Reformhaus weg. An der Außenwand des ehemaligen Antiquariats prangt ein Schild, welches mir mitteilt ein 'Beauty & Wellness Zentrum' habe hier Einzug gehalten. Die Mehrzahl der Läden ist einfach nur leer, eingeschlagene Schaufenster und zugemüllte Eingänge inklusive. Das Haus an der Ecke der Wasserkunst hat eine neue Bauplane, diesmal nicht im dezenten giftgrün, sondern mit historischem Mauerprint. All deception and lies. Ich warte darauf, dass die ganze Fassade malerisch in sich zusammenfällt, lange kann es nicht mehr dauern. 
Auch die Ladenstraßen sind menschenleer. Ein 'Straßenfest' in der Jüdenstraße zeichnete sich durch Kinderschminken am einen und eine penetrant moderierte Modenschau am anderen Ende aus. Dazwischen nichts. Selbst der Wind weigerte sich den obligatorischen Steppenläufer (manchen auch bekannt als 'tumbleweed' oder einfach 'der komische Busch, der im Western immer durchs Bild rollt') vorbeizupusten. Die größte Menschenansammlung überhaupt, zumindest am Samstag, fand sich vorm heimischen Fleischer mit separatem Bratwurststand. Na dann guten Appetit...
Der Ostermarkt an sich wartete mit allerhand Kuriositäten auf - und ich meine da jetzt nicht bloß uns selbst - auch die wechselnden Besucher boten Anlass zu verschiedensten hämischen Kommentaren. Manchmal fragt man sich aber auch wirklich was diese Leute so im real life treiben...Zwischendrin bekamen wir noch Besuch von Frau M., mitsamt Kind und nassem Hund. 




Und der sonntägliche Stadtflohmarkt hatte auch so einige Perlen zu bieten, wenigstens eine kleine Entschädigung für das verpasste Westpaket. (Photos pholgen ^^)

Achja, und der doofe Zeitungsmensch hat hunderttausend Photos gemacht und jetzt gibt's nicht Mal eine Online-Bildergalerie. *grrrrr* 

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